Heute habe ich mich mit Mebrahtom verabredet, um seine neuen Fotos anzuschauen und zu besprechen. Es geht vor allem darum, zu besprechen, was er fotografieren könnte und welche Fotos aus meiner Sicht gelungen sind. Es scheint so, dass er sich von mal zu mal verbessert, ich bin mir aber nicht sicher, ob er alles verstanden hat, was ich ihm gesagt habe. Die Sprachbarriere ist gross und wird aufgelockert, als zwei Mitschülerinnen vom Deutschkurs plötzlich auftauchen und Mebrahtom für ein spontanes Porträt in die Mitte nehmen. In zwei Wochen werden wir uns zum letzten Mal im Rahmen diese Projektes treffen, um die letzten Fotos auszuwerten, danach gibt es nochmals ein Treffen zusammen mit den neuen KandidatInnen, wo die Erfahrungen weitergegeben und die Kameras übergeben werden. Fotos und Eintrag: Roger Szilagyi
Heute traf ich mich mit Mebrahtom in der Stadtbibliothek. Wir schauten seine Fotos an, besprachen die besten Aufnahmen und ich gab ihm Tipps am Computer. Danach gingen wir in den Stadtgarten und Mebrahtom erzählte mir etwas mehr von seiner Geschichte, Herkunft, Familie, Flucht und Ziele. Sein Einzelschicksal bewegt mich. Mir wird bewusst, wie wenig ich von anderen Menschen aus anderen Kulturen weiss und wie unbeschreiblich schwierig das junge Leben von Mebrahtom bisher verlief. Unser Projekt kommt mir deshalb gerade etwas banal vor, aber das Ziel ist ja der Versuch einer gegenseitigen Annäherung, um voneinander zu lernen. Die ersten Schritte dazu sind getan. Fotos und Eintrag: Roger Szilagyi
Mohammad und ich trafen und in der Altstadt und tauschten uns bei Tee (für ihn - ist doch klar) und Kaffee (für mich) aus. Er erzählte mir von seinem Weg hierher und davon, wie er auch früher bereits die Kamera in der Hand nahm, um seinen Alltag festzuhalten. Später löste das Smartphone die Kamera ab. Wir sprachen über seine Zeit im Iran und ich erzählte ihm von meinem Weg gen Europa. Zum Fotografieren kamen wir wenig, aber ich bin sicher, dass er das in den folgenden Tagen ausgiebig nachholen wird. Ich bin gespannt auf den Einblick in seine Welt und freue mich die kommenden Wochen mit ihm verbringen könnten. Danke, Mohammad, für dein Vertrauen - Milad Fotos und Eintrag: Milad Ahmadvand
Heute habe ich Mebrahtom vom Deutsch-Kurs abgeholt und eine Stunde als Gast zugeschaut – ich war beeindruckt von der Motivation der Lernenden unter der fachkundigen Anleitung der ehrenamtlichen Deutsch-Lehrerin. Danach sind Mebrahtom und ich in die Stadtbibliothek am Kirchplatz. Er zeigte mir, wo er Übersetzungshilfen von Tigrinisch auf Deutsch findet. Dort haben wir auch die ersten Fotos von Mebrahtom an einem Computer angeschaut und besprochen. Teilweise war vor allem eine sprachliche Distanz zwischen uns. Es war schwierig, genaue und fachbezogenen Gespräche zu führen, aber es brauchte erst mal eine Annäherung, um sich kennen zu lernen. Der erste Eindruck gefällt mir sehr gut und die ersten Fotos sind auch schon vielversprechend. (Mebrahtoms Fotografien werden später auf dieser Webseite veröffentlicht.) Fotos und Eintrag: Roger Szilagyi
In den Schulungsräumen der Solinet übergaben wir die Kameras, inklusive erster Anleitung. Termine wurden festgelegt, eine Einverständniserklärung (gegenseitiges Fotografieren, allg. Bildrechte und Sorgfaltspflicht) wurde möglichst genau erklärt und gemeinsam unterzeichnet und für Fragen und Kontaktmöglichkeiten gründeten wir eine WhatsApp-Gruppe. (v.l.n.r. Milad, Mebrahtom, Muhammad und Roger) Eintrag: Roger Szilagyi, Foto: Christa Bot
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